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Yachtübernahme

Bevor Sie mit Ihrer gecharterten Yacht den Hafen veranlassen können, müssen Sie Ihre Yacht ordnungsgemäß vom Flottenbetreiber übernehmen. Die Übergabe wird auch als „Check-In“ bezeichnet. Es liegt in der Verantwortung von Ihnen oder Ihres Skippers, den „Check-In“ mit best möglicher Sorgfalt durchzuführen. Dadurch können Sie bei der Rückgabe der Yacht schwierige Diskussionen über Mängel an der Yacht vermeiden, die Sie möglicherweise während Ihres Törns gar nicht verursacht haben. Wir von Seiten Multihull Charter möchten Sie bitten, nehmen Sie sich die Zeit und protokollieren alles, was Ihnen auffällt. Lassen Sie sich zeitlich nicht unter Druck setzen oder von einer möglichen Hektik der Techniker des Flottenbetreibers anstecken. Bedenken Sie, dass auch die Flottenbetreiber auf die Kosten achten und deshalb auch manchmal etwas strenger bei der Yachtrückgabe/Check-Out agieren im Vergleich zum Check-In.

Damit Sie Ihren Check-In weiter verbessern können, haben wir Ihnen im folgenden viele Tipps zusammengestellt. Dies Tipps sind auch als PDF-Datei herunter ladbar.

Check-In / Übernahme der Yacht

Nach der Anreise muss vor Törnbeginn die Yacht übernommen werden. Der Check-In dauert erfahrungsgemäß 60 bis 90 Minuten. Nehmen Sie sich diese Zeit, denn erstens lernen Sie die Yacht und das Inventar mitsamt deren Aufbewahrungsort kennen. Zweitens können Sie eventuell vorhandene Mängel entdecken und beheben, sowie fehlendes Inventar ergänzen lassen. Der Skipper führt zusammen mit dem Coskipper den Check-In an Hand der spezifischen Checkliste für diese Yacht durch. Diese Checkliste erhalten Sie vom Vercharterer vor Ort und wird nach Ihrer Abarbeitung von beiden Parteien unterschrieben. Deshalb ist es besonders wichtig, dass alle Mängel oder fehlendes Inventar darin protokolliert sind.

Unabhängig von der Checkliste sollten Sie folgende Maßnahmen durchführen, denn diese Dinge werden meistens beim Check-Out durch die Techniker ebenfalls überprüft:

  • Prüfung des Motorantriebs: vorwärts, rückwärts, Gas geben im ausgekuppelten Zustand, Seewasserkühlung am Auspuffrohr
  • bei fortgeschrittener Saison auch Ölstand, Kühlwasserstand, Seefilter
  • Tankanzeige prüfen, Motorbetriebsstunden notieren
  • Großsegel setzen und auf Mängel / Verschleiß prüfen (Wind beachten), Löcher und Risse – auch kleinere und ausgefranste Nähte – protokollieren; beim Lattengroß das Reffsystem kennenlernen bzw. sich einweisen lassen
  • Genua setzen und auf Mängel / Verschleiß prüfen (Wind beachten), Löcher und Risse – auch kleinere und ausgefranste Nähte – protokollieren, die Rollanlage auf Funktion prüfen
  • elektrische Ankerwinsch ab- und auffahren. Ist das Kettenende gesichert? Wo ist die Sicherung der Ankerwinsch?
  • wenn vorhanden: Bugstrahlruder backbord und steuerbord kurz Schub geben. Wo ist die Sicherung des Bugstrahlruders?
  • wenn vorhanden: Außenborder prüfen, dazu gegeben falls nur ganz kurz anlassen (selber oder durch das Personal)
  • die Bordwand auf Beschädigungen prüfen, insbesondere an der Bugspitze einschließlich Ankerkasten,  sowie Schäden am Heck
  • Sprayhood und Bimini prüfen, der Großbaum reibt häufig das Bimini durch falls nicht genügend angedirkt wurde
  • Dinghi prüfen, Paddel und Pumpe müssen vorhanden sein
  • laufendes Gut auf Verschleiß prüfen
  • Reling plus Relingstützen auf Festigkeit prüfen, sollten nicht verbogen sein, die Relingsdrähte sollen nicht durchhängen
  • alle Decksluken auf Risse oder Kratzer prüfen
  • alle Navigationslichter überprüfen
  • GPS überprüfen, wird eine gültige Position angezeigt?
  • den Navigationsplatz mit den Einrichtungen checken: Karten, Hafenhandbuch, Zirkel, Lineale, Handlampe. Auch das Fernglas kurz anschauen, häufig sind es einfache Geräte, die manchmal defekt oder unbrauchbar sind
  • Toiletten auf Funktion prüfen, wenn vorhanden die Funktionsweise des Fäkalientanks ermitteln oder zeigen lassen
  • Inventar der Pantry: Ich selber zähle keine Teller, Tassen und Besteck, sofern nicht auf den ersten Blick offensichtlich zu wenig an Bord sind. Allerdings sollte auf wichtige Küchengeräte wert gelegt werden: z.B. Pfanne, großer Topf, Thermoskanne, Brotmesser, Kaffeefilter. Prüfen Sie welche Geräte Sie benötigen, meistens ist so etwas auf Lager und wird Ihnen auf Nachfrage ausgehän­digt.
  • Noch ein Tipp zum Schluss. Falls die Aussagekraft der Checkliste möglicherweise auch wegen der Sprache nicht ausreicht, machen Sie einige Fotos von den Mängeln. Zeigen Sie diese dem Basismanager beim Unterschreiben des Check-In Protokolls.

Während des Törns

Häufig ist es so, dass während des Check-In nicht alle Mängel oder Fehler gefunden werden, z. B. eine defekte Lampe im Salon, ein Wasserhahn leckt, ein Fenster ist undicht, ein Hebel ist abgebrochen. Häufig hat die Vorgänger-Crew solche kleinen Mängel nicht berich­tet, so dass die Techniker an der Basis davon auch keine Kenntnis haben. Notieren Sie diese Mängel und berichten diese, nur dann kön­nen die Techniker die Probleme auch beheben.

Auch bei kleineren, selbst verursachten Schäden sollten Sie diese notieren und beim Check-Out angeben. Sicherlich bestehen Sorgen, dass die Kaution einbehalten oder teilweise einbehalten wird. Die meisten Vercharterer sind jedoch bei kleinen Schäden sehr kulant oder  sogar froh, wenn diese bekannt sind und für die nächste Crew behoben werden können. Einige Beispiele für kleine Schäden: zerbroche­nes Geschirr oder Gläser, Verschluss vom Schrank defekt, kleiner Kratzer an der Bordwand, kleiner Riss in einem alten Segel, Fender verlo­ren, Bootshaken versenkt. Der Verlust einer Winschkurbel ist bereits grenzwertig und muss in der Regel bezahlt werden. Eine leere Gas­flasche sollten Sie auch melden, damit diese dann ausgetauscht werden kann.

Bei größeren Schäden, selbst verursacht oder durch einen technischen Ausfall, muss der Skipper entscheiden, ob eine Einschränkung der Sicherheit gegeben ist und die Weiterfahrt noch möglich ist. Bei größeren Schäden informieren Sie unbedingt die Charterbasis und stim­men Sie das weitere Vorgehen ab. Bitte beachten Sie auch die Charterbedingungen. In allen Fällen sollten Sie den Schaden protokollieren und Fotos erstellen. Gerade bei technischen Aus­fällen, bei denen die Ursache möglicherweise Verschleiß, Überlastung, ein technischer Defekt oder mangelnde Wartung sein kann, gibt es häufig Diskussionen mit dem Basismanager, wer letztendlich haftbar ist. Hier können Protokolle, Fotos und Expertenaussagen hilfreich sein. Wenn das Protokoll vom Check-In bereits Hinweise enthält, z. B. morsche Segel oder Furlex schwergängig, können diese den Skipper entlasten. Insgesamt muss davon ausgegangen werden, dass der Skipper und seine Crew in Zweifelsfällen immer haftbar sind. Die Kaution wird teilweise oder ganz einbehalten. Dies gilt ebenso für selber verursachte Schäden. Hier greift eine Kautionsversicherung.

Check-Out / Rückgabe der Yacht

Beim Check-Out sollten Sie Ihre Notizen mit dem Techniker durchgehen. Wie bereits erwähnt, können die Mängel so bis zum Eintreffen der Nachfolgecrew behoben werden. Die Überprüfung der Yacht erfolgt häufig nach der unter Check-In aufgeführten Liste. In der Regel prüft ein Taucher das Unterwasserschiff; wenn Sie keine Grundberührung hatten, ist dabei auch nichts zu befürchten.

Wenn Sie Ihre Notizen berichtet haben und die Überprüfung positiv ausgegangen ist, erhalten Sie Ihre Kaution zurück.

Einige Besonderheiten:

  • Ist der Fäkalientank nicht geleert worden, wird häufig eine Servicepauschale für die Entleerung erhoben. Die Yacht muss Ihren Liegeplatz verlassen und gegen Gebühr entleert werden. Es handelt sich hier klar um einen vermeidbaren Fehler des Skippers.
  • Ist bei Törnende nicht getankt worden, wird an Hand der Tankanzeige der Verbrauch geschätzt und in Rechnung gestellt. Auch dieser Fehler ist eindeutig vermeidbar.
  • Wenn keine Tankstelle in der Marina vorhanden ist, muss das Vorgehen zur Betankung mit dem Basismanager abgestimmt werden. Bitte beachten: Wenn eine 2 Seemeilen entfernte Tankstelle nicht genutzt wird und stattdessen bereits 10 Seemeilen vorher getankt wird, können leicht 10 bis 15 Liter in Rechnung gestellt werden.
  • Insbesondere während der Hochsaison können freitagnachmittags an den Tankstellen häufig Staus entstehen. Planen Sie ausreichend Wartezeit ein.
  • Das gleiche gilt auch für Trinkwasser, wenn dieses nicht kostenlos am Steg gebunkert werden kann.
  • An der Ostsee wird häufig Gas nach Verbrauch abgerechnet.
  • Bitte Spülen Sie das Geschirr ordentlich, denn Geschirrspülen ist von der Endreinigung ausgenommen. Für die nachfolgende Crew ist es nicht besonders appetitlich verdrecktes Geschirr vorzufinden.
  • Bei außerordentlicher Verschmutzung der Yacht kann ein Mehraufwand in Rechnung gestellt werden

Viele Partner erheben mit einem Fragebogen Informationen über Ihre Zufriedenheit nach der Charter. Die Fragen betreffen in der Hauptsache die Yacht und deren Technik sowie den Service des Personals. Bitte beantworten Sie diese in Anlehnung an die Erfahrungen Ihres Törns. Vergeben Sie nur ein „gut“, wenn das auch tatsächlich zutrifft. Falls wir von Multihull-Charter uns im Falle eines Mangels für Sie einsetzen, kann eine zu gute Bewertung eher hinderlich sein.

Auch wir von Multihull-Charter freuen uns über jeden eingegangenen Törnbericht mit Ihrer Bewertung. Den Törnbericht senden wir Ihnen mit den Vertragsunterlagen zu. Dies hilft uns, unsere Partner hinsichtlich der Charterqualität einzuschätzen und diese zu verbessern.